Die weltweiten ACATs und ihre Dachorganisation FIACAT

ACAT international

ACAT in Abidjan, 2021

ACAT: ein internationales Netzwerk

ACAT weltweit: unsere Schwesterorganisationen

Es gibt rund 30 nationale ACATs auf drei Kontinenten, davon gut die Hälfte in afrikanischen Ländern.

Der Schwerpunkt der afrikanischen ACATs ist die Situation im eigenen Land. Sie machen Gefängnisbesuche, unterstützen die Häftlinge und dokumentieren Missstände. Sie werden bei den Behörden vorstellig und setzen sich wo nötig auch für die Abschaffung der Todesstrafe ein. Die ACATs in Europa und Nordamerika fokussieren mehrheitlich auf die Lage in anderen Ländern – intervenieren aber auch im eigenen Land.

Beispiel: ACAT-Burundi

Germain Rukuki

«Ich konnte dazu beitragen, dass die Welt weiss, wie sehr die burundische Justiz ein Handlanger der Exekutive ist – und dass es deshalb weniger Opfer gibt. Und ich bin stolz auf die Leben, die ich gerettet habe. Bereits als Freiwilliger von ACAT konnte ich während meiner Besuche in Haftanstalten aussergerichtliche Hinrichtungen verhindern.»

Germain Rukuki ist ein ehemaliger Mitarbeiter von ACAT-Burundi. Er wurde aufgrund seiner Menschenrechtsarbeit zu 32 Jahren Haft verurteilt. Nach vier Jahren kam er frei.

ACAT-Burundi
ACAT-Burundi-Präsident Armel Niyongire (rechts) bei einem Side-Event während der 54. Tagung des UNO-Menschenrechtsrats im September 2023

Sämtliche Mitglieder von ACAT-Burundi mussten das Land verlassen. Trotzdem bleibt unsere Schwesterorganisation eine wichtige Stimme für die Menschenrechte in Burundi.

Die Dachorganisation FIACAT

Um die 30 nationale ACATs sind in einer Dachorganisation zusammengeschlossen: der FIACAT (Internationale Föderation der ACATs).

Die FIACAT wurde 1987 gegründet. Sie ist eine internationale NGO (Nichtregierungsorganisation), die sich für die Abschaffung von Folter und Todesstrafe einsetzt.

Somit ist die FIACAT ein unabhängiges Netzwerk vereinigter Christen.

UNO & Co: Die FIACAT vertritt die ACAT-Bewegung

Die FIACAT vertritt die angeschlossenen ACATs, darunter ACAT-Schweiz, bei internationalen Organisationen:

  • Vereinte Nationen (Konsultativstatus)
  • Europarat (Partizipativstatus)
  • Afrikanische Kommission für Menschenrechte und Rechte der Völker (Beobachterstatus)
  • Europäische Union (u.a. Expertengruppe für Handel frei von Folter und Todesstrafe)
  • Organisation der Frankophonie

Kooperationen

Die FIACAT kooperiert mit anderen internationalen Organisationen, die dieselben Ziele verfolgen. Sie ist:

Wie die nationalen ACATs will auch die FIACAT die Kirchen und andere christliche Organisationen für die Problematik von Folter und Todesstrafe sensibilisieren und sie davon überzeugen, sich für deren Abschaffung einzusetzen. Deshalb pflegt die FIACAT Kontakte mit den Kirchen verschiedener Konfessionen auf kontinentaler und weltweiter Ebene. Sie arbeitet auch mit den internationalen Organen der Kirchen zusammen, wie zum Beispiel dem Ökumenischen Rat der Kirchen oder dem Vatikan.

Unterstützung der nationalen ACATs

Die FIACAT hilft ihren Mitgliederorganisationen, sich zu strukturieren. Sie unterstützt die ACATs dabei, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und auf die Behörden des Landes Einfluss zu nehmen.

Ausserdem belebt die Dachorganisation das ACAT-Netzwerk. Sie regt Austausch, Weiterbildungen und gemeinsame Interventionen an. So unterstützt sie als Vermittlerin die internationale Bedeutung der ACATs.