ACAT-Schweiz in Kürze

ACAT-Schweiz ist ein Verein mit Sitz in Bern. Mittels Aktionen und Advocacy-Arbeit setzt sie sich für eine Welt frei von Folter, Todesstrafe und Verschwindenlassen ein.

Im Fokus steht die Würde aller Menschen, unabhängig vom Verbrechen, das ihnen angelastet wird und unabhängig von Ideologie, Religion, Ethnie oder anderen Eigenheiten.

ACAT steht für «Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter». Viele ACAT-Mitglieder setzen sich auch aus christlicher Überzeugung für die Menschenwürde und die Vision einer Welt frei von Folter und Todesstrafe ein. Manche tragen diese Anliegen im Gebet mit.

Als Nichtregierungsorganisation ist ACAT-Schweiz unabhängig von Staat, Politik und religiösen Institutionen.

ACAT-Schweiz ist Teil der internationalen ACAT-Bewegung. Diese ist in ca. 30 Ländern präsent und bei Gremien wie der UNO und dem Europarat vertreten.

Kurzporträt

Wer wir sind

ACAT-Schweiz ist ein 1981 gegründeter Verein mit Sitz in Bern.

ACAT-Schweiz ist unabhängig von jeglichen Institutionen. Sie ist ökumenisch und für alle offen.

Unser Ziel

Wir wollen die Abschaffung von Folter und Todesstrafe, weltweit und vollständig.

Wir beobachten die Situation in anderen Ländern, aber auch in der Schweiz. Die Beurteilung der Haftbedingungen in der Schweiz ist eine Priorität.

Unser Grundsatz

Wir stützen uns auf Artikel 5 der UNO-Erklärung der Menschen­rechte von 1948:

«Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden».

Für wen wir handeln

Wir setzen uns für Gefolterte, zum Tod Verurteilte und Opfer von Verschwindenlassen ein – unabhängig vom Verbrechen, das ihnen angelastet wird und unabhängig von deren Ideologie, Religion, Ethnie oder anderen Eigenheiten.

ACAT greift auch ein bei willkürlichen Inhaftierungen und unfairen Prozessen. Wir engagieren uns für Menschrechtsverteidiger:innen, die verfolgt werden, oder für Geflüchtete, die in Länder zurückgeschafft werden sollen, in denen ihnen Folter oder die Todesstrafe drohen.

Wie wir handeln

Wir setzen uns mit Aktionen, Advocacy-Arbeit, Direkthilfe, Veranstaltungen und im Gebet für die Abschaffung von Folter und Todesstrafe ein.

Wer uns unterstützt

ACAT-Schweiz ist mit ca. 1000 Mitgliedern in der ganzen Schweiz präsent. Einzelmitglieder, aber auch Kollektivmitglieder wie Kirchgemeinden, Klöster und ACAT-Gruppen engagieren sich lokal, um die Ziele von ACAT zu unterstützen.

Der Verein wird von rund 1500 Privatpersonen, Kirchgemeinden und kirchlichen Institutionen finanziert.

Unser Netzwerk

ACAT-Schweiz ist Teil der weltweiten ACAT-Bewegung, die in ca. 30 Ländern auf 3 Kontinenten vertreten ist. Diese ACATs sind in der Dachorganisation FIACAT zusammengeschlossen.

ACAT-Schweiz arbeitet auch mit anderen Menschenrechtsorganisationen und Expertengremien zusammen.

Unsere Direkthilfe via Projektpartner

ACAT-Schweiz begleitet die beiden Organisationen SOHRAM (Türkei) und EMINED (Kamerun) und unterstützt sie finanziell.

Unser Glauben

ACAT-Schweiz wurde als «Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter» gegründet. Im Fokus der Arbeit von ACAT steht die Würde aller Menschen.

Als ökumenischer Verein stützt ACAT sich auch auf das Evangelium:

  • Das Leben und die Würde des Menschen sind heilig. Gott alleine steht es zu, über Leben und Tod zu entscheiden.
  • Daher sind Folter und Todesstrafe unvereinbar mit der christlichen Botschaft.

Team

Geschäftsstelle

Bettina Ryser Ndeye

Generalsekretärin
b.ryser@acat.ch

Yvette Spicher

Buchhaltung und Administration
y.spicher@acat.ch

Etienne Cottier

Jurist
e.cottier@acat.ch

Katleen De Beukeleer

Kommunikation, Kampagnen
k.debeukeleer@acat.ch

Vorstand

Anaël Jambers

Präsidentin
Verantwortlichkeiten: Personal, Advocacy-Arbeit
a.jambers@acat.ch

Michael Steck

Verantwortlichkeiten: FIACAT, Finanzen, Administration
m.steck@acat.ch

Markus Vögtli

Vize-Präsident
Verantwortlichkeit: Kommunikation
m.voegtli@acat.ch

Jürg Schneider

Julien-Charles Morin

Verantwortlichkeiten: FIACAT, Fundraising

Hauptaktivitäten

Icon Info

Wir informieren

ACAT-Schweiz sensibilisiert die breite Öffentlichkeit und kirchliche Kreise zu den Themen der Folter, Todesstrafe und Verschwindenlassen.

icon_divers_handeln2

Wir handeln

ACAT-Schweiz interveniert zugunsten von Menschen, deren physische und oder psychische Integrität durch Folter oder Todesstrafe bedroht ist. Hierfür versenden wir Interventionsbriefe, führen Petitionen durch und betreiben Advocacy-Arbeit. Ausserdem leistet ACAT-Schweiz über ihre zwei Projektpartner in der Türkei und in Kamerun  Direkthilfe an Betroffene.

Icon Gebet

Wir laden ein zum Gebet

ACAT betrachtet das Gebet für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen, aber auch für die Täter:innen, als eine Möglichkeit, sich gegen Folter und Todesstrafe einzusetzen.

Vereinsstruktur

ACAT-Schweiz ist ein Verein. Der Vorstand gibt die Strategie vor. Die Geschäftsstelle in Bern ist das ausführende Organ von ACAT-Schweiz.

Lokale ACAT-Gruppen treffen sich regelmässig, um zu beten und zugunsten von den Personen zu intervenieren, die wir in unseren Briefen und Petitionen erwähnen. Zudem organisieren die Gruppen Aktivitäten, um die Anliegen von ACAT einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Für Auskünfte über eine ACAT-Gruppe in Ihrer Nähe – oder darüber, wie Sie selber eine Gruppe gründen können, können Sie auch die Geschäftsstelle kontaktieren.

Sind Sie interessiert eine Aktion aufzugreifen, an einer Unterschriftensammlung teilzunehmen, wollen aber keiner ACAT-Gruppe beitreten? Kontaktieren Sie uns.

ACAT-Gruppen in der Deutschschweiz

Bern

ACAT-Gruppe Bargen:
Frau Kristin Anker, 032 392 17 33

ACAT-Gruppe Ittigen:
Frau und Herr Doris und Hans Ueli Wäckerli, hud.waeckerli@bluewin.ch

Solothurn

ACAT-Gruppe Trimbach-Olten:
Herr Karl-Heinz Kagerer, karlka95@hispeed.ch

Zug

ACAT-Gruppe Cham:
Frau Irène Anna Burkart, iaburkart@bluewin.ch

→ Siehe auch: aktuelle Gruppen in der Romandie

Tätigkeitsberichte

Aktueller Tätigkeitsbericht: 2023

2022 (PDF, 2 MB)

2021 (PDF, 4 MB)

2020 (PDF, 2 MB)

2019 (PDF, 1 MB)

2018 (PDF, 1 MB)

2017 (PDF, 3 MB)

Jahresrechnungen

Vereinsstatuten

Statuten ACAT-Schweiz (Version 26.05.2018)

Unsere Wurzeln

Entstehung

ACAT, die Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter, wurde 1974 in Frankreich von Hélène Engel und Edith du Tertre gegründet.

Im März 1974 berichtet der Waldenserpfarrer Tullio Vinay in Paris über die Foltermethoden an politischen Gefangenen in Vietnam. Die 73-jährige Hélène Engel ist darüber so erschüttert, dass sie beschliesst, die Kirchen für den Skandal der Folter zu sensibilisieren und zum Handeln zu bewegen.

«Ich kann mich nicht Christin nennen und weiterleben, als wüsste ich von nichts».

Aus der Überzeugung, dass christliches Handeln ökumenisch sein muss, wenden sich Hélène Engel und Edith du Tertre an verschiedene Persönlichkeiten der römisch-katholischen, reformierten und orthodoxen Kirche.

Ihr Anliegen findet Gehör. VertreterInnen aller drei Konfessionen gründen am 16. Juni 1974 in Versailles ACAT. In Frankreich entsteht rasch ein dichtes Netz von ACAT-Gruppen. Die ACAT-Bewegung weitet sich allmählich auf andere Länder aus. So wird 1981 ACAT-Schweiz gegründet.

Seit 1987 sind die rund 30 nationalen ACATs in der Dachorganisation FIACAT (Internationale Föderation der ACAT) zusammengeschlossen. Im selben Jahr nahm ACAT-Schweiz den Einsatz für die Abschaffung der Todesstrafe in ihr Mandat auf.

Christliche Grundlagen

NEIN zu Folter und Todesstrafe, weil Gott JA zum Menschen sagt!

ACAT will als christliche Menschenrechtsorganisation gezielt Christ:innen für die Problematik der Folter sensibilisieren und sie zum Handeln bewegen.

ACAT ist überzeugt, dass Folter und Todesstrafe vollkommen unvereinbar mit der christlichen Botschaft sind. Gottes Liebe gilt bedingungslos allen Menschen. Jesus Christus hat dies verdeutlicht, indem er sich allen Menschen zugewandt hat: den Benachteiligten und Entrechteten, den Durchschnittsbürger:innen, den Frommen genau so wie den Kriminellen. Heute als Christ:innen zu leben, heisst auch, sich an diesem Vorbild zu orientieren.

«Es ist nicht nötig, Christ zu sein, um die Folter abzulehnen. Aber als Christ, als Jünger Christi, gibt es nur eine einzige Antwort auf die Folter: NEIN, NEIN, NEIN!»
Pfarrer Christian Führer, Nikolaikirche Leipzig, 1991

Im christlichen Verständnis ist der Mensch nach dem Bild Gottes geschaffen und erhält dadurch seine Würde. Gott ist es, der jedem Menschen sein Leben schenkt. Die Würde und das Leben eines Menschen sind deshalb unantastbar.

Vor diesem Hintergrund setzt sich ACAT dezidiert gegen Folter und Todesstrafe ein. Denn Folter zerstört die Würde des Menschen, entehrt und erniedrigt sowohl Opfer als auch Folterer. Und mit der Todesstrafe masst sich der Staat an, über Leben und Tod eines Menschen zu bestimmen. Dies steht Gott allein zu.

ACAT glaubt an eine Gerechtigkeit, die nicht auf Rache und Vergeltung beruht, sondern den Weg zur Umkehr, zur Wiedergutmachung und zur Versöhnung ermöglicht.

ACAT ruft Christ:innen dazu auf, sich als Einzelne und als Kirche für Gefolterte und zum Tod Verurteilte zu engagieren und für sie zu beten. Das Gebet für Gefangene und Gefolterte, sowie für die Einsicht der Folterer ist ein Kernpunkt unseres Handelns.

Bei ACAT engagieren sich Christ:innen verschiedener Konfessionen und Kirchen. Christ:innen tragen den Namen eines Gefolterten und Hingerichteten. Dieses Bewusstsein und der Glaube an den auferstandenen Christus motivieren zum gemeinsamen Einsatz für die Abschaffung von Folter und Todesstrafe.

Ausserdem will ACAT explizit auch alle Menschen ansprechen, die dieses humanistische, christliche Weltbild mittragen.

Hélène Engel und Edith du Tertre
Hélène Engel und Edith du Tertre, Gründerinnen der ACAT-Bewegung

Mehr über uns

TV-Interview mit ACAT-Schweiz

Beitrag über die Arbeit von ACAT-Schweiz

Beitrag über ACAT-Schweiz, insbesondere über ihr Engagement für die Abschaffung der Todesstrafe. Text publiziert im Blog der Schweizer Organisation connectdeathrow.

Interview über die Arbeit von ACAT-Schweiz

Interview mit Andreas Moor, ehemaligem Vorstandsmitglied von ACAT-Schweiz (reformiert.info, 10. Dezember 2019)