Impakt der Dringlichen Appelle

pen ACAT

Was unsere Dringlichen Appelle bewirken

Ungefähr einmal monatlich schlagen wir unseren Mitgliedern und Sympathisant:innen einen Dringlichen Appell zum Unterschreiben und Versenden vor.

Durch unsere Briefaktionen

  • tragen wir dazu bei, die Situation der Opfer von Menschenrechtsverletzungen zu verbessern;
  • unterstützen wir die Angehörigen und die Anwält:innen der Opfer;
  • stärken wir die Menschenrechtsorganisationen vor Ort;
  • bekämpfen wir die Straflosigkeit;
  • üben wir Druck auf Regierungen aus, indem wir sie an ihre internationalen Verpflichtungen in Sachen Menschenrechte erinnern;
  • tragen wir dazu bei, die Menschenrechtssituation im rechtlichen und im gesellschaftlichen Sinn zu verbessern und leisten so Präventionsarbeit;
  • nehmen wir als Christ:innen öffentlich Stellung zu Menschenrechtsverletzungen und verbreiten so Informationen zu den Menschenrechten.
«Zu den Menschenrechten darf man nie schweigen. Denn autokratische Regime reagieren empfindlicher auf Kritik von aussen, als man denkt – aber das merkt man erst später.»
Alain Frachon, Journalist und Pressemanager, in Le Monde, 12.02.2021
Germain Rukuki

«Die internationalen Aktionen zu meinen Gunsten haben mich vom ersten Tag an vor körperlicher Folter bewahrt.»

Germain Rukuki, ehemaliger Mitarbeiter von ACAT-Burundi, wurde zu 32 Jahren Haft verurteilt und kam dank einer grossen internationalen Mobilisierung nach 4 Jahren frei

Bertrand Zibi Abeghe
ACAT-France

Dankesbrief an ACAT-Schweiz

«Mit diesem Brief möchte ich Ihnen offiziell und herzlich für all die Unterstützung, Menschlichkeit und Wärme danken, mit der Sie mich während meiner langen willkürlichen Inhaftierung unterstützt haben.
Ich wurde 2016 in Gabun aus politischen Gründen zu Unrecht verurteilt und mehrfach brutal gefoltert. Ich verdanke mein Leben nur Gott und allen guten Menschen, auch ACAT-Schweiz, die sich für mich eingesetzt und durch ihre humanitären Aktionen meine Stimme weitergetragen hat.
Im Namen meiner Familie und in meinem eigenen Namen möchte ich Ihnen mit diesem Brief ein grosses Dankeschön sagen.
Um den berühmtesten politischen Gefangenen der Welt, Nelson Mandela, zu zitieren, den zu treffen ich das Glück und die grosse Freude hatte: ‹Vergebung heilt die Seele und entwaffnet das Herz›. Gestärkt durch diese Lehre habe ich allen meinen Folterern vergeben.
Ich wünsche Ihnen viel Mut, Weisheit und Mitgefühl für das menschliche Elend und lade Sie ein, sich weiterhin für die Sache aller politischen Gefangenen auf der ganzen Welt und insbesondere für Jean-Rémy YAMA und alle anderen politischen Gefangenen in Gabun einzusetzen.
Möge unser Herr Jesus Christus ewig über Sie alle und Ihre Familien wachen.

Bertrand Zibi Abeghe, 17. Februar 2023»

Beispiel: Jahresübersicht 2023

Wir versuchen nachzuverfolgen, welchen Impakt die Dringlichen Appelle haben. Die Nachrichten sind nicht immer erfreulich… Oft ist es unmöglich, überhaupt Neuigkeiten zu erhalten. Doch jede gute Nachricht, jede Verbesserung einer Situation von Betroffenen, motiviert und bestärkt uns.

2023 verzeichneten wir die folgenden Entwicklungen:

Icon Pfeil nach oben

In 23 Fällen gab es eine positive Entwicklung, davon 16 Haftentlassungen.

Icon Pfeil nach unten

Es gab auch 14 schlechte Nachrichten über Menschen, für die ACAT-Schweiz interveniert hatte. Darunter sind 4 Vollstreckungen von Todesurteilen zu beklagen (Iran).

Icon Pfeil flach

Zu 19 Einzelfällen erfuhren wir, dass sich die Situation nicht verbessert hat.

Icon Fragezeichen

Die genaue Wirksamkeit unserer Aktionen einzuschätzen, ist unmöglich. Über Menschenrechtsverletzungen wie Folter wird meist geschwiegen. Die Verantwortlichen antworten selten auf unsere Fragen und Forderungen.

Für wen wir uns einsetzen

ACAT-Schweiz vertritt die Interessen von zum Tode verurteilten Personen, Opfern von Folter und Misshandlung sowie von Menschen, die zum Verschwinden gebracht wurden.

Unsere Dringlichen Appelle umfassen unter anderen Fälle von:

  • Folter
  • Todesstrafe
  • aussergerichtlichen Hinrichtungen
  • Verschwindenlassen
  • Haft ohne Kontakt zur Aussenwelt
  • unmenschlichen Haftbedingungen
  • ungenügender ärztlicher Versorgung in der Haft
  • willkürlicher Inhaftierung und unfairen Prozessen
  • drohender Ausschaffung von Personenen in ein Land, wo Folter, Todesstrafe oder andere schwere Menschenrechtsverletzungen drohen

Oft intervenieren wir für Menschenrechtsverteidiger:innen, die Verfolgung oder Morddrohungen ausgesetzt sind.

Ideologie, Religion, Ethnie oder andere Eigenheiten der Menschen, für die wir uns einsetzen, spielen keine Rolle.

Aktuell

News zu den Menschen, für die wir uns eingesetzt haben